Was mir immer wieder bei meiner Arbeit auffällt ist, dass viele Fotografen den Punkt Kommunikation zu sehr vernachlässigen. Dabei meine ich nicht nur die Kommunikation mit dem Model, sondern aller am Shooting beteiligten Team-Mitglieder (z.B. MakeUp Artist, Stylist, Assistenten, Kunden, etc..). Die Folge von falscher oder fehlender Kommunikation ist im besten Falle noch, dass die Beteiligten nicht das machen was sie sollen bzw. was sich der Fotograf vorstellt. Im schlimmsten Fall entsteht eine sehr unbehagliche Atmosphäre, die sich dann auch in den Fotos widerspiegelt. Ich möchte in meinem heutigen Blogbeitrag auf einige Punkte eingehen, die Euch vielleicht dabei helfen, dass die Shootings reibungsloser und in angenehmerer Atmosphäre ablaufen.

1. Verstehe ein Fotoshooting als Prozess

Erfahrungsgemäß entstehen die besten Fotos ca. in der Mitte oder am Anfang des letzten Drittels des Shootings. Versuche nicht von Anfang an etwas zu erzwingen. Du als Fotograf aber auch das Model muss erstmal „warm“ werden und Ihr müsst Euch als Team einspielen.

Sieh es etwas lockerer, wenn die ersten Bilder noch nicht dem entsprechen was du dir vorstellst. Sprich mit deinem Team und arbeite dich kontinuierlich zum gewünschten Ergebnis vor.

2. Mache dein Team nicht runter

Zu diesem Thema habe ich von Models sehr viele Rückmeldungen bekommen, die über Fotografen berichtet haben, die Ihnen ständig gesagt haben was sie falsch machen. Selbstverständlich solltest du als Fotograf das Model darauf aufmerksam machen, wenn er oder sie nicht das macht was du dir vorstellst, aber formuliere es positiv. Je negativer die Stimmung wird, desto desillusionierter wird das Model sein und das spiegelt sich in den Bildern wieder. Sag dem Model auch wenn er oder sie etwas gut gemacht hat. Gleiches gilt für den MakeUp Artisten oder Hairstylisten. Niemand kann in deinen Kopf schauen, deswegen mache deine Ideen und Vorstellungen so transparent wie möglich und sei konstruktiv und positiv. Sonst wird ein 8h Produktionstag schnell zu einer furchtbaren Qual und keiner der Beteiligten geht mit einem guten Gefühl nach Hause.

3. Reden reden reden

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die besten Bilder entstehen, wenn man das Team vor dem Shooting erst mal in einer lockeren Runde kennenlernt. Nicht selten kommt es vor, dass ich mehr mit den Leuten quatsche, als ich Fotos mache. So kannst du von vorn herein eine angenehme Atmosphäre schaffen und alle wissen wie wer tickt. Sympathien sind wichtig für einen langen Tag.

4. Zeige dem Team zwischendrin Fotos

Besonders für das Model ist das wichtig. Ich würde es eine Art „Gewissen beruhigen“ nennen. Denn schließlich will das Model auch wissen wie es auf den Bildern aussieht. In der Regel haben die Models auch einen guten Blick für sich selber und Ihnen fallen Sachen auf, die Dir vielleicht nicht direkt auffallen. Ich lasse mir beispielsweise zwischendurch auch immer wieder Rückmeldungen des Teams geben, was Ihnen auffällt und was man vielleicht noch ändern könnte. Wichtig ist das du das aktiv machst. Meistens trauen sich die Leute nicht offene Kritik zu üben. Und hier solltest du dich auch nicht gekränkt fühlen solange die Kritik konstruktiv geäußert wird. Vier oder sechs Augen sehen mehr als zwei. Das sollte natürlich nicht so weit gehen, dass im Shooting die gesamte Idee kurzerhand geändert wird.

5. Vor- und Nachbesprechung

Auch das halte ich für extrem wichtig. Auch wenn ihr eine 7-stündige Produktion hattet, nehmt Euch die Zeit Euch noch einmal zusammen zu setzen und den Tag Revue passieren zu lassen. Aber auch ein Vorgespräch ist wichtig. Wenn Ihr Euer Team bereits vor dem Shooting vernünftig brieft mit Eurer Idee und Euren Erwartungen, passieren weniger unnötige Fehler. Das hilft vor allem auch Anfängern für zukünftige Shootings. Besprecht zusammen was gut gelaufen ist, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist und warum.

Ich verspreche Euch, dass wenn Ihr Euch auch bei den entsprechenden Punkten um die Kommunikation kümmert, werden die Leute mit denen Ihr arbeitet Euch auch weiterempfehlen und immer wieder gerne mit Euch arbeiten. Man unterschätzt was es bewirken kann, wenn andere Leute schlecht über Euch sprechen. Gerade im Foto-Business wo doch vieles nach Motto eine Hand wäscht die andere läuft.


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